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Hochzeit damals und heute – die Bräuche

Die Hochzeit zählt als eines der größten Ereignisse im leben eines Menschen. Deshalb hat sich rund um diesen Tag ein Brauchtum aufgebaut, welcher auch heute noch gepflegt wird. Dennoch gibt es im Gegensatz zur damaligen Zeit einige Dinge, die sich (glücklicherweise) geändert haben.

Heute findet sich das Paar von selbst.

Beide entscheiden sich für den Ehebund oder eben nicht. Die Meinung anderer muss hier nicht eingebunden werden. Früher fiel die Verantwortung, vor allem im bäuerlichen Brauchtum, auf die Mutter oder den Vater der zukünftigen Braut oder des zukünftigen Bräutigams. Dabei kam es vor allem auf die Höhe der Mitgift an. Wenn ein Paar gegen den Willen der Eltern heiratete, etwa aus Liebe, riskierte es den Verlust des Erbrechts, sowie der Überschreibung des Hauses.

Früher war es die Aufgabe des Brautlader, zum Fest einzuladen.

Ärmere Paare die sich trauen wollten, mussten selbst die Gäste einladen. Damals zog die Frau erst drei Tage vor der Hochzeit in das Haus ein. Ihr Hab und Gut wurde zu diesem Zweck mit einem Kammerwagen zum Haus gefahren. Auf dem Weg dorthin wurde er immer wieder angehalten, um sich mit Geldstücken freizukaufen. Heute lebt das Paar in der Regel schon länger in einem Haus oder einer Wohnung zusammen. Dennoch bleibt die Tradition des Freikaufens in manchen Dörfern erhalten. Dies passiert dann meist nach der kirchlichen Trauung auf dem Weg zum Gasthaus.

Neuer hingegen ist die Tradition des Porzellanzerschlagens.

In der Oberpfalz wird dieser Brauch erst seit 60 Jahren gepflegt. Früher wurden Unmengen von Porzellan zerschlagen und vor dem Haus der Braut verteilt. Wer heute poltert stellt nicht selten einen Anhänger zur Verfügung, um das Grundstück sauber zu halten. Bei manchen Polterabenden ist das ‚poltern‘ gar unerwünscht.

Am Morgen der Hochzeit trafen sich alle Gäste im Haus der Braut und bekamen ein Myrten- oder Rosmarinsträußchen angesteckt. Auf der Hochzeit damals und heute darf der Bräutigam die Braut erst beim Kirchgang vollständig sehen. Ihre Kleidung war damals von Landstrich zu Landstrich sehr unterschiedlich. Wobei die Brautmode heute sehr einheitlich ist.

Die Hochzeit damals und heute unterscheidet sich von der kirchlichen Zeremonie kaum. Auch zwischen arm und reich gab es hier nie Unterschiede. Diese zeigten sich erst auf der anschließenden Feier. Nach der Trauung wurde das Paar an der Kirchenpforte empfangen und musste sich und die ganze Gesellschaft freikaufen. Im Gasthaus musste die Braut zunächst einen Laib Brot mit einem Messer anschneiden und danach ein Glas Wein komplett austrinken um es danach hinter sich zu werfen und es zerschellen zu lassen – Scherben bringen Glück.

Heute sind Getränke und Speisen für die Gäste kostenlos.

Damals hingegen wurde ein sogenanntes Mahlgeld gezahlt. Vor dem Abend wurden meist Spiele gespielt und die Gesellschaft verteilte sich, bis sie am Abend wieder zusammen kam – im vollen Saal zu Musik und Tanz. Damals war es üblich Kapellen für das Brautpaar spielen zu lassen. Heute macht das nicht selten ein Alleinunterhalter mit Keyboard oder gar ein DJ.

Die Hochzeit damals und heute zeichnet sich durch unterhaltsame Spiele aus.

Bekannt seit eh und je ist das Versteigern des Brautschuhs oder das Entführen der Braut. Gerne wird auch das Haus des Paares geschmückt oder – die frechere Variante – verbarrikadiert. Nicht selten fährt das Paar dann verärgert zu den Eltern, um überhaupt noch Schlaf zu bekommen. Wie Sie sehen, ist die Hochzeit damals wie heute ein Fest voller Bräuche und Kuriositäten.

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